Fellpflege
Scheren
Mit unterschiedlichen Scherköpfen versehen, werden die leistungsstarken Schermaschinen je nach Rasse eingesetzt für einen Haarschnitt, der zum Hund passt.
In der Regel werden nur "Single-coats" geschoren, das sind Hunde ohne Unterwolle wie Pudel und Malteser, die Haare haben statt Fell.
Ein kleineres Schergerät benutzen wir bei allen Hunden, um die Pfotenballen von Fell zu befreien, so rutschen sie weniger auf glatten Flächen und nichts kann sich einnisten.
Schneiden
Mit Effilierscheren dünnen wir das Fell aus im Gesicht und an anderen Stellen, wo der Schnitt natürlich aussehen soll. Mit einer gebogenen Klippschere von hoher Qualität haben wir mit wenigen Schnitten eine schöne abgerundete Form. Ob im Gesicht, an der Rute, am Bauch, der Fahne oder der Hose: ich verschönere den Fellschnitt nach Wunsch unserer Kund*innen.
Hunde, die an Rassenstandard-Wettbewerben teilnehmen, frisieren wir leider nicht für Hundeausstellungen.
Carden
Der Fellwechsel bei Hunden mit «Double-coats», zweischichtigem Haarkleid (Deckhaar und Unterwolle), ist zyklisch, das Haar fällt in bestimmten Abständen aus. Damit eine Luftzirkulation stattfinden kann, muss das abgestorbene Haar entfernt werden. So wird Hautkrankheiten und Hitzestaus vorgebeugt. Unterwolle wird dabei mit speziellen Werkzeugen ausgebürstet, vorallem bei Rassen wie Australian Shepherd, Border Collie, Golden Retriever, Neufundländer, Spitz, Husky und Samojede, Labrador, Schäferhund und Berner Sennenhund.
Trimmen
Hunde mit rauhaarigem, drahtigem Fell werden getrimmt, weil ihre toten Haare nicht ausfallen, wodurch neue Haare nicht nachwachsen. Das von Natur aus harte, schützende und gleichmäßige Fell wird weich, unstrukturiert und teilweise wellig, womit auch der schützende Effekt vor Nässe, Wind und anderen Umwelteinflüssen verlorengeht. Durch das Trimmen wird die Haut belüftet und durchblutet, der Hautstoffwechsel wird angeregt und das Haar wird kräftig in Struktur und Farbe. Der Hund haart nicht, Schmutz wird leicht herausgebürstet und das Fell trocknet schnell.
Felle
Deckhaare wachsen allen Hunden. Sie unterscheiden sich von der Unterwolle, die weich ist und dicht an der Hundehaut anliegt. Sie schützt im Winter vor Kälte, im Sommer vor Hitze. Bis zu 20.000 Wollhaaren können einen Quadrat-zentimeter bedecken. Die Deckhaare sind dicker als die Unterwolle, wachsen jedoch nicht so dicht. Das Leben eines Deckhaares dauert in der Regel sechs bis acht Wochen, bis es abstirbt und im Idealfall ausfällt. Anschließend wächst ein neues Haar. Anders verhält es sich bei Hunden mit gelocktem oder gewelltem Haar, das dauerhaft in der Wachstumsphase bleibt.
Die 6 Fellarten
1. Stockhaar
2. Kurzhaar
3. Langhaar
4. Wellhaar
5. Rauhaar
6. Gemischte Felle
1. Stockhaar: Die ursprüngliche Haarstruktur vom Deckhaar ist im Stockhaar zu finden, das nordische Wölfe bis heute haben. Es gibt Kurz-und Lang-Stockhaar.
Zu den stockhaarigen Hunderassen gehören u. a. Rottweiler, Deutsche Schäferhunde, Huskys und Collies. Bei einigen langhaarigen Rassen wächst die Unterwolle beinahe so lang wie das Deckhaar und bildet ein Doppelfell; bei anderen stockhaarigen Rassen hingegen ist beinahe keine Unterwolle vorhanden.
2. Kurzhaar: Die nur 1 bis 2 cm kurzen und glatten Haare liegen eng am Hundekörper an.
Einige Kurzhaarrassen haben sehr dichte Unterwolle, andere besitzen nur ein bisschen Unterfell. Als Unterfell bezeichnet man die Unterwolle im Sommer, weil sie dann weniger dicht ist. Bei manchen Rassen wachsen gar keine Wollhaare.
Dobermänner, Labradore, Zwergpinscher und Boxer zählen zu den Kurzhaar-Hunderassen.
3. Langhaar: das häufig sehr dichte Deckhaar kann bis zu 20 cm lang wachsen und hängt glatt am Körper herunter. Die Unterwolle variiert je nach Rasse von sehr lang bis nicht vorhanden. Je länger die Unterwolle wächst, desto aufwendiger ist die richtige Fellpflege. Zu den Langhaarrassen gehören u. a. Bobtails, Border Collies und Cocker Spaniels.
Besonders langes und dichtes Fell mit viel Unterwolle sollte täglich gründlich gebürstet werden, damit es nicht verfilzt.
4. Wellhaar: Das lange und leicht bis stark gelockte Wellhaar gilt als besonders Allergiker freundlich, da nur sehr wenige Rassen wie etwa der Puli zusätzlich Unterwolle am Körper tragen und Hunderassen mit dieser Fellstruktur nur sehr wenig haaren. Pudel sind die beliebtesten und bekanntesten Lockenhunde.
Weitere Rassen sind z. B. Wasserhunde wie der Irish Water Spaniel.
5. Rauhaar: Wie ganz feiner Draht ist das mittellange Fell dieser Vierbeiner, also sehr fest und borstig. Deshalb nennt man es auch Drahthaar. Es hat eine wasserabweisende Struktur. Bei den meisten Rassen wächst unter dem Deckhaar Unterwolle wie z.B. beim Rauhaardackel. Das Wollhaar der meisten Terrier und Schnauzer erreicht die gleiche Länge wie das Deckhaar. Rauhaarhunde werden getrimmt, d.h. das abgestorbene Haar ruht noch im Follikel und muss da rausgeholt werden. Das sieht aus, als würde man die Haare herausrupfen, doch der Hund verspürt kein Zupfen.
6. Mischling: Besonders Hybridhunde, also Kreuzungen zweier speziell ausgewählter Rassen wie der Labradoodle (Labrador und Poodle) sind seit einigen Jahren im Trend. Das Fell von Mischlingen und Hybridhunden kann die Struktur von nur einem Elterntier oder von beiden annehmen. So kann ein Mix aus Mops und Malteser das lange und feine Deckhaar des Maltesers besitzen, gleichzeitig die Unterwolle des Mopses. Auch können Kopf, Beine und Flanken des Mischlings ein kurzes Fell aufweisen, wohingegen am Rücken lange Haare wachsen.